-----> Detailliertere Informationen zum A5120

Robotron A 5120

Der A5120 ist ein imposantes Stück Rechentechnik der 80-er von etlichen kg, das erste was man für ihn braucht, ist ein stabiler Tisch und eine stabile Stromversorgung :-). Es gab ihn nur für Betriebe und Institutionen, kein Wunder, der Preis soll so um 60.000 bis 80.000 Mark gelegen haben.

Konzept: Bürocomputer zur Text- und Datenverarbeitung. Als Massenspeicher dienten drei 5 1/4 Zoll Laufwerke, der eingebaute Grün-Monitor stellte 80x25 Zeichen dar, grafikfähig war der Rechner nicht. Die Computer dieser Baureihe basieren auf dem 8-bit K1520-Bus-System, Prozessor U880 (Z80 Klone), Arbeitsspeicher bis 64 kbyte, es gibt IFSS und V24 - Schnittstellen und natürlich auch andere Erweiterungen, wie ROLANET Netzwerk-Karten u.a. (siehe auch MC80).

Als Betriebssystem wurde in der Regel SCP verwendet (entspricht CP/M), als Software im Büro kamen beispielsweise REDABAS (Datenbanksoftware, entspricht dBASE) und TP (Textverarbeitung, entspricht WordStar) zum Einsatz.

Robotron K 5221

An den A 5120 ist bei mir als zusätzlicher Massenspeicher ein Doppel-Digitalkassettenlaufwerk K 5221 über eine Zusatzsteckeinheit angeschlossen. Das Gerät schreibt und liest vollautomatisch Dateien auf den speziellen Digitalmagnetbandkassetten, die nur äußerlich wie normale MC´s aussehen.
Die Dateien werden durch das Gerät auf dem Magnetband hintereinander geschrieben oder gelesen, es erkennt dabei auch rechtzeitig eine zu Ende gehende Bandseite und fordert bei Bedarf zum Umdrehen der Kassette auf. Auf dem Bild rechts ist ein Beispiel für den Transfer Diskette -> Kassette zu sehen. Beim Einlesen fährt das Gerät das beschriebene Band mit hoher Geschwindigkeit ab und erkennt dabei Dateien und Aufzeichnungsende. Anders als beim MC 80 wird mit diesem Programm kein Inhaltsverzeichnis auf dem Bandanfang gespeichert.
Über IFSS ist dieser SD 1152 Model 257 - ein professioneller Typenraddrucker - angeschlossen. Er erstellt ein exaktes Schriftbild, wie es ein Matrixdrucker nicht liefern konnte. Allerdings musste auf Grafiken verzichtet werden (was in den Büros der 80-er Jahre jedoch die Regel war). Dafür gab es (wenn es sie gab :-) ) ca. 100 verschiedene Typenräder. Der Drucker ist wie die meisten Robotron-Geräte für die Ewigkeit gebaut, gußeisernes Gehäuse, unverwüstliche Mechanik (und hoffentlich auch Elektronik ), das Ganze wiegt dann soviel wie ein Sack Zement, nämlich 25 kg.
Technisch sehr interessant ist die automatische Randerkennung. Wenn eine Seite eingelegt wird, fährt der Drucker sie mit dem Druckwagen ab, misst die Seitenbreite und Seitenposition aus und bestimmt danach seine erste Zeichenposition. Das randgenaue Einfädeln entfällt hiermit. Natürlich kann der Drucker auch Endlospapier verarbeiten. Als Farbband kommt ein herkömmliches Schreibmaschinenband zum Einsatz, und das ist gut so, denn eine Farbbandkasette wäre heute wohl nicht mehr zu bekommen.

Zu diesem Drucker habe ich eine Rechnung über ca. 7000 Mark. Interessant ist, das er auch im "NSW" verkauft wurde: dann stand aber nicht ROBOTRON drauf, sondern "Handytype". Zitat Computer persönlich 8/84: "Unser Testkandidat bewegt sich im oberen Geschwindigkeits- und mit 5000 DM im mittleren Preisbereich." (für einen professionellen Typenraddrucker)- Damals war Computertechnik schon etwas teurer...


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